Eine Königskrone für Herzog Karl von Burgund ?
Missmutig wanderte Kaiser Friedrich III. durch den Park des erzbischöflichen Palais´ von Trier. Über ihm hing ein schwindender Mond umgeben von Wolken. Sein Sohn, Maximilian, zuckte zusammen, als der Vater vor ihm auftauchte. Friedrich musterte nachdenklich seinen Sohn. „Das Treffen mit dem Burgunder raubt uns beiden den Schlaf. Die Zukunft unseres Hauses steht auf dem Spiel! Nur deine Ehe mit der reichen Erbin Burgunds kann uns retten.“
Der vierzehnjährige Max nickte zerstreut. In ihm hatte sich eine tiefe Unruhe breitgemacht. Morgen wird er dem großen Herzog des Westens Auge in Auge gegenüberstehen. Würde er dem idealen Ritter seiner Träume begegnen oder war der Burgunder nur ein maßloser Gewaltmensch, der alle Tugenden mit Füßen trat, wie sein Freund Wolf behauptete?
Der vierzehnjährige Max nickte zerstreut. In ihm hatte sich eine tiefe Unruhe breitgemacht. Morgen wird er dem großen Herzog des Westens Auge in Auge gegenüberstehen. Würde er dem idealen Ritter seiner Träume begegnen oder war der Burgunder nur ein maßloser Gewaltmensch, der alle Tugenden mit Füßen trat, wie sein Freund Wolf behauptete?
Der Kaiser betrachtete seinen Sohn mit halb zusammengekniffenen Augen und sagte mit gesenkter Stimme: “Ob wir ein Bündnis zustande bringen, steht in den Sternen geschrieben. Sein Blick wanderte zum Firmament. “Die Gestirne sind im Nebel eingehüllt wie unsere Zukunft.“ Er seufzte und gähnte. „Es wird Zeit, dass wir uns zu Bett begeben, um ausgeruht beim Treffen zu erscheinen.“
Seit Tagen erklang vor den Stadtmauern Triers ein Stampfen, Hämmern, Klirren und Stimmengewirr. Herzog Karl hatte mit fünfzehntausend Mann und schwerem Artilleriegeschütz vor der Stadt sein Lager aufgeschlagen. Um das luxuriöse Holzhaus des Burgunders reihten sich elegante Zelte der Vliesritter und der Räte.
Kurz vor dem Treffen mit dem Kaiser stolzierte Karl in seinem Gemach zum Spiegel. Das Spiegelbild zeigte ihm einen Mann mittleren Alters, gehüllt in einen Mantel, der von Edelsteinen funkelte. Sein Haupt schmückte ein kegelförmiger Hut, übersät mit Perlen und Juwelen. Karl spreizte sich wie ein Pfau und badete in Größenwahn. Bald würde er römischer König sein und dann musste die Welt nach seiner Pfeife tanzen.
Seit Tagen erklang vor den Stadtmauern Triers ein Stampfen, Hämmern, Klirren und Stimmengewirr. Herzog Karl hatte mit fünfzehntausend Mann und schwerem Artilleriegeschütz vor der Stadt sein Lager aufgeschlagen. Um das luxuriöse Holzhaus des Burgunders reihten sich elegante Zelte der Vliesritter und der Räte.
Kurz vor dem Treffen mit dem Kaiser stolzierte Karl in seinem Gemach zum Spiegel. Das Spiegelbild zeigte ihm einen Mann mittleren Alters, gehüllt in einen Mantel, der von Edelsteinen funkelte. Sein Haupt schmückte ein kegelförmiger Hut, übersät mit Perlen und Juwelen. Karl spreizte sich wie ein Pfau und badete in Größenwahn. Bald würde er römischer König sein und dann musste die Welt nach seiner Pfeife tanzen.
Wo blieben doch nur sein Kanzler und der Graf von Wessex? Da hörte er ein hartes Pochen an der Tür und nahm blitzschnell die Pose Caesars ein. Hugonet und Wessex verneigten sich vor Karl. Er wedelte wegwerfend mit der Hand und hieß sie aufzustehen. Einen langen Augenblick starrten sie den Herzog an. Hochmütiger Triumph blitzte aus Karls Augen. „Was steht Ihr untätig herum? Lasst uns die Königskrone erringen!“
Als Wessex und Hugonet sich draußen in den herzoglichen Zug einreihten, um den Kaiser zu empfangen, schluckte der Kanzler schwer und senkte sein Haupt. „Uns stehen schwierige Verhandlungen bevor, Herr von Wessex. Sie fragen politisches Fingerspitzengefühl.“ Wessex´ Augen flackerten unruhig. „Befürchtet Ihr, dass Herzog Karl mit seiner Prunksucht und Überheblichkeit die Deutschen gegen sich einnehmen könnte?“ Der Kanzler nickte sorgenvoll.
Als Wessex und Hugonet sich draußen in den herzoglichen Zug einreihten, um den Kaiser zu empfangen, schluckte der Kanzler schwer und senkte sein Haupt. „Uns stehen schwierige Verhandlungen bevor, Herr von Wessex. Sie fragen politisches Fingerspitzengefühl.“ Wessex´ Augen flackerten unruhig. „Befürchtet Ihr, dass Herzog Karl mit seiner Prunksucht und Überheblichkeit die Deutschen gegen sich einnehmen könnte?“ Der Kanzler nickte sorgenvoll.
Unterdessen ritten der Kaiser und sein Sohn, begleitet von einer stattlichen Anzahl geistlicher und weltlicher Fürsten vor die Stadtmauern, um den Burgunder zu begrüßen. Kaiser Friedrich zog den Pelzkragen des Mantels enger um den Hals und schaute auf das Firmament, auf dem sich schwarz geränderte Wolken ballten. Er flüsterte seinem Sohn zu: “Der Regen wäre mir willkommen, denn er würde das aufwendige Begrüßungszeremoniell verkürzen.“ Maximilian senkte betroffen den Kopf. „Ach Max, du wirst schon nicht zu kurz kommen, der Burgunder ist versessen darauf, jedem mit seinem Prunk zu übertreffen.“
Da kündigten Pferdeschellen abgestimmt mit dem Klang der Trompeten den antrabenden Trupp des Herzogs an. Ein Leuchten huschte über Maximilians Gesicht. Wie eindrucksvoll, Glöckchen am Zaumzeug von Pferden zu befestigen! Auf einmal tauchte ein Ritter auf einem gepanzerten Rappen auf. Im Halbkreis folgten ihm Adelige in karmesinroten Mänteln mit blinkenden Goldketten um den Hals. Der Mann, der sich seinem Vater näherte, trug einen Mantel mit funkelnden Edelsteinen. Seine Gestalt leuchtete wie ein Sternenmeer. Der Herzog! Maximilians Kinn bebte.
Vor dem Kaiser parierte der Burgunder sein Pferd. Mit einem Anflug von Hochmut um seinen Mund verneigte er sich vor Friedrich. Max erschrak über Karls düstere Züge und den geringschätzigen Blick, mit dem er ihm begegnete.
Schon fielen die ersten Regentropfen, aber der Herzog bestand darauf, den Kaiser in seine Residenz zu begleiten. Unter Glockengeläute und dem Lärm aus Pfeifen und Trompeten erreichte der Festzug im zuckenden Schein der Fackeln völlig durchnässt das erzbischöfliche Palais.
Da kündigten Pferdeschellen abgestimmt mit dem Klang der Trompeten den antrabenden Trupp des Herzogs an. Ein Leuchten huschte über Maximilians Gesicht. Wie eindrucksvoll, Glöckchen am Zaumzeug von Pferden zu befestigen! Auf einmal tauchte ein Ritter auf einem gepanzerten Rappen auf. Im Halbkreis folgten ihm Adelige in karmesinroten Mänteln mit blinkenden Goldketten um den Hals. Der Mann, der sich seinem Vater näherte, trug einen Mantel mit funkelnden Edelsteinen. Seine Gestalt leuchtete wie ein Sternenmeer. Der Herzog! Maximilians Kinn bebte.
Vor dem Kaiser parierte der Burgunder sein Pferd. Mit einem Anflug von Hochmut um seinen Mund verneigte er sich vor Friedrich. Max erschrak über Karls düstere Züge und den geringschätzigen Blick, mit dem er ihm begegnete.
Schon fielen die ersten Regentropfen, aber der Herzog bestand darauf, den Kaiser in seine Residenz zu begleiten. Unter Glockengeläute und dem Lärm aus Pfeifen und Trompeten erreichte der Festzug im zuckenden Schein der Fackeln völlig durchnässt das erzbischöfliche Palais.
Seit Wochen hatte Herzog Karl ergebnislos mit dem Kaiser verhandelt. Würden seine Räte diesmal einen Durchbruch erzielen? Kaum hatte die Wache die Rückkehr seiner Räte von den Besprechungen im erzbischöflichen Palais ankündigt, sprang der Herzog wie von einer Tarantel gestochen aus seinem vergoldeten Stuhl auf. Hugonet und Wessex verbeugten sich und sahen betreten zu Boden. „Heraus mit der Sprache! Was habt Ihr beim Kaiser erreicht?“, schleuderte der Herzog ihnen an den Kopf und veranlasste sie, sich zu setzen. Wessex ergriff als erster das Wort: “Durchlaucht, Kaiser Friedrich hat uns erneut erläutert, dass er nicht befugt sei, Euch zum römischen König zu ernennen. Die Königswahl ist ein Recht der Kurfürsten.“ Karls Augen verengten sich zu Schlitzen, aus denen Hass schoss. „Dieser Haufen von Kleingeistern und Neidhammeln wagt es, sich meinen Wünschen zu widersetzen. Alle Bestechungsgelder sind vergebens geflossen.“, zischte er.
Kanzler Hugenot knetete nervös seine Hände. „Den Vorschlag, um aus allen Euren Reichslehen ein unabhängiges Königreich Burgund zu errichten, kann der Kaiser ebenfalls nicht erfüllen. Dieses Vorhaben scheitert wiederum an den Fürsten. Sie schüren Gerüchte, dass der Kaiser, das Reich einem übermächtigen Nachbarn überlassen wolle, worüber sich die Leute das Maul zerreißen.“ Karl schnalzte verächtlich mit der Zunge. „Ich hätte mich niemals mit diesem Weichei von einem Kaiser einlassen sollen!“
Eine unheilvolle Pause trat ein, in der Wessex dem Kanzler einen verstohlenen Blick zuwarf.
Mit einem gewinnenden Lächeln fuhr Wessex fort: „Kaiser Friedrich bietet Euch an, eines Eurer Reichslehen zum Königreich zu erheben. Wie wäre es mit der Freigrafschaft Burgund?“ Karl schaute seine Ratgeber aus kalten Augen undurchsichtig an. „Durchlaucht, bedenkt, Ihr seid dann König von Burgund!“, schmeichelte ihm der Kanzler mit seiner leisen, singenden Stimme. „Ihr führt das Zepter und die Krone mit Euch, sodass der Kaiser in den nächsten Tagen im Dom von Trier die Krönung vornehmen kann.“
Karls Wangen färbten sich vor Empörung und er donnerte sie an: “Begreifen selbst meine eigenen Räte nicht, dass Gott diese Welt, um die er sich nicht schert, den Herzogen von Burgund überlassen hat?“
Die Schwere, die über ihnen lag, war nahezu unerträglich. Mit fahrigen Bewegungen schenkte sich Karl Wasser aus einer Karaffe in einen Kristallpokal ein. Vor Wut schäumend, stampfte er mit einem Fuß auf den Boden. „Entfernt Euch und kommt mir heute nicht mehr unter die Augen!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließen die Räte mit einer Verbeugung den Raum.
Eine unheilvolle Pause trat ein, in der Wessex dem Kanzler einen verstohlenen Blick zuwarf.
Mit einem gewinnenden Lächeln fuhr Wessex fort: „Kaiser Friedrich bietet Euch an, eines Eurer Reichslehen zum Königreich zu erheben. Wie wäre es mit der Freigrafschaft Burgund?“ Karl schaute seine Ratgeber aus kalten Augen undurchsichtig an. „Durchlaucht, bedenkt, Ihr seid dann König von Burgund!“, schmeichelte ihm der Kanzler mit seiner leisen, singenden Stimme. „Ihr führt das Zepter und die Krone mit Euch, sodass der Kaiser in den nächsten Tagen im Dom von Trier die Krönung vornehmen kann.“
Karls Wangen färbten sich vor Empörung und er donnerte sie an: “Begreifen selbst meine eigenen Räte nicht, dass Gott diese Welt, um die er sich nicht schert, den Herzogen von Burgund überlassen hat?“
Die Schwere, die über ihnen lag, war nahezu unerträglich. Mit fahrigen Bewegungen schenkte sich Karl Wasser aus einer Karaffe in einen Kristallpokal ein. Vor Wut schäumend, stampfte er mit einem Fuß auf den Boden. „Entfernt Euch und kommt mir heute nicht mehr unter die Augen!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließen die Räte mit einer Verbeugung den Raum.
Am selben Tag wanderte Maximilian ziellos durch sein Gemach im erzbischöflichen Palast. Die Eindrücke der letzten Wochen prasselten auf ihn ein. Sie waren so widerspruchsvoll. Der Burgunder war nicht der strahlende Ritter seiner Träume, aber er fesselte ihn. Er benahm sich wie der Herr der Welt. Die Wandteppiche, die er bei den Festlichkeiten in der Abtei von Sankt Maximin zur Schau stellte, wiesen darauf hin, dass er sich als Nachfolger Julius Caesars sah. Beabsichtigte er seinen Vater und die Reichsfürsten anhand der Prunkentfaltung zu zwingen, ihm einen Königstitel zu verleihen? Gestern beim Bankett ließ er einen exotischen Vogel vorführen, einen Papagei, der krächzte: „Ein Königreich für Herzog Karl!“ Manche lachten, aber die meisten verzogen angewidert die Gesichter.
Im nächsten Augenblick erklang ein Klopfen. Sein Freund, Wolf von Polheim, steckte den Kopf zur Tür herein. „Du kommst wie gerufen, Wolf. Ich grüble über die Absichten Herzog Karls.“ Sein Freund legte ihm eine Hand auf die Schulter und sie setzten sich auf die Bänke beim Fenster. Wolf grinste. „Ach Max, vergiss deine Träume vom Rittertum! Was für ein Ritter lässt seine Damen bei Feierlichkeiten zu Hause?“ Max feixte von einem Ohr zum anderen.
„Wenn du mich fragst, mein Freund, ist der Burgunder berauscht von der Macht und sucht seine Zuflucht in einem Meer von Eroberungen. Er erfreut sich nicht einmal selbst an seinem Reichtum. Hast du ihn jemals bei einem Festmahl lächeln gesehen?“ In Maximilians Kopf arbeitete es. „Nein! Gestern beim Bankett starrte er regungslos vor sich hin und rührte kaum die Speisen an, obwohl sein Mundschenk alles vorgekostet hat.“
Ein herbstlicher Sonnenstrahl tauchte das Gemach in ein safrangelbes Licht. „Wie wäre es, Max, wenn wir weiter die angenehmen Seiten dieses Treffens genießen?“ „Ja, du hast recht! Stürzen wir uns nochmals in das Getümmel des Feldlagers mit den goldenen Zelten und den prunkvoll ausgestatteten Bogenschützen und Waffenherolden. Womöglich stoßen wir wieder auf den freundlichen Grafen von Wessex, der uns das Waffenarsenal gezeigt hat. Ich brenne darauf, mehr über die Artillerie und die Feldordnung zu erfahren!“
Im nächsten Augenblick erklang ein Klopfen. Sein Freund, Wolf von Polheim, steckte den Kopf zur Tür herein. „Du kommst wie gerufen, Wolf. Ich grüble über die Absichten Herzog Karls.“ Sein Freund legte ihm eine Hand auf die Schulter und sie setzten sich auf die Bänke beim Fenster. Wolf grinste. „Ach Max, vergiss deine Träume vom Rittertum! Was für ein Ritter lässt seine Damen bei Feierlichkeiten zu Hause?“ Max feixte von einem Ohr zum anderen.
„Wenn du mich fragst, mein Freund, ist der Burgunder berauscht von der Macht und sucht seine Zuflucht in einem Meer von Eroberungen. Er erfreut sich nicht einmal selbst an seinem Reichtum. Hast du ihn jemals bei einem Festmahl lächeln gesehen?“ In Maximilians Kopf arbeitete es. „Nein! Gestern beim Bankett starrte er regungslos vor sich hin und rührte kaum die Speisen an, obwohl sein Mundschenk alles vorgekostet hat.“
Ein herbstlicher Sonnenstrahl tauchte das Gemach in ein safrangelbes Licht. „Wie wäre es, Max, wenn wir weiter die angenehmen Seiten dieses Treffens genießen?“ „Ja, du hast recht! Stürzen wir uns nochmals in das Getümmel des Feldlagers mit den goldenen Zelten und den prunkvoll ausgestatteten Bogenschützen und Waffenherolden. Womöglich stoßen wir wieder auf den freundlichen Grafen von Wessex, der uns das Waffenarsenal gezeigt hat. Ich brenne darauf, mehr über die Artillerie und die Feldordnung zu erfahren!“
Während der Kaiser sich wiederum vorbereitete für eine Unterredung mit Herzog Karl, stürzte atemlos ein Geheimagent in sein Gemach. „Majestät, wir haben ein Schreiben, des Burgunders an den Erzbischof von Köln abgefangen. Der Bote hatte es in einem Brotlaib versteckt. Ich vermute, dass verschiedene Kuriere auf anderen Wegen mit derselben Nachricht unterwegs sind.“
Friedrich brach das Siegel auf und seine Augen flogen über den Inhalt. Mit einem hörbaren Zischen zog er die Luft ein und reichte seinem Rat das Schreiben. Von Werdenberg erbleichte und sah seinen Herrn fragend an. Nachdenklich schob der Kaiser die Unterkiefer hin und her.
„Dieser Gewaltmensch hat den Bogen überspannt! Mit der Besetzung eines Reichsgebiets wird er niemals eine Krone erlangen, höchstens eine Niederlage. Sorgt, dass ein Schiff bereitsteht, sodass wir morgen früh abreisen können.“
Vergnügt kehrte Maximilian mit seinem Freund vom Feldlager zurück in die Residenz des Erzbischofs. Als sie durch den Torbogen in den Innenhof ritten, trauten sie ihren Augen nicht. Untermalt vom Knallen der Peitschen ratterten Fuhrwerke beladen mit Reisetruhen an ihnen vorbei. So rasch wie ein Wetterwechsel im April verschwand Maximilians heitere Laune.
Von Werdenberg fing Max auf der Treppe ab und brachte ihn zu seinem Vater. Friedrich saß in einem gepolsterten Stuhl vor dem Kamin und winkte Max zu sich.
Nachdem Max Platz genommen hatte, starrten sie einander an. „Mein Sohn, die Verhandlungen sind gescheitert. Der Burgunder hat zu hohe Forderungen gestellt, wofür ich keine Zustimmung der Reichsfürsten erhalten habe. Der Herzog plant, im Reich einzufallen unter dem Vorwand, dem Kölner Erzbischof bei seinen Streitigkeiten mit dem Domkapitel beizustehen.“
Max fasste sich mit der Hand auf die Stirn. „Deshalb waren weniger Truppen im Feldlager anwesend.“ Friedrich nickte. „Herzog Karl beabsichtigt, sich mit Gewalt eine Krone zu ergattern. Wir reisen morgen ab.“
Max umklammerte die Armlehnen seines Stuhls. Er wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Eine beklemmende Stille legte sich über den Raum, unterbrochen vom Knacken der Holzscheite im Kamin.
Friedrich sah seinem Sohn fest ins Gesicht. „Der Burgunder wird im Reich eine gewaltige Niederlage erleiden und dann kommen wir wieder zum Zug. Max´ Blick loderte. „Aber Vater, ich wünsche, die Tochter dieses Verräters nicht zu heiraten!“ Die Augen des Kaisers verengten sich. „Du wirst sie ehelichen, weil wir die Mitgift brauchen für den den Krieg gegen die Ungarn.“
Friedrich brach das Siegel auf und seine Augen flogen über den Inhalt. Mit einem hörbaren Zischen zog er die Luft ein und reichte seinem Rat das Schreiben. Von Werdenberg erbleichte und sah seinen Herrn fragend an. Nachdenklich schob der Kaiser die Unterkiefer hin und her.
„Dieser Gewaltmensch hat den Bogen überspannt! Mit der Besetzung eines Reichsgebiets wird er niemals eine Krone erlangen, höchstens eine Niederlage. Sorgt, dass ein Schiff bereitsteht, sodass wir morgen früh abreisen können.“
Vergnügt kehrte Maximilian mit seinem Freund vom Feldlager zurück in die Residenz des Erzbischofs. Als sie durch den Torbogen in den Innenhof ritten, trauten sie ihren Augen nicht. Untermalt vom Knallen der Peitschen ratterten Fuhrwerke beladen mit Reisetruhen an ihnen vorbei. So rasch wie ein Wetterwechsel im April verschwand Maximilians heitere Laune.
Von Werdenberg fing Max auf der Treppe ab und brachte ihn zu seinem Vater. Friedrich saß in einem gepolsterten Stuhl vor dem Kamin und winkte Max zu sich.
Nachdem Max Platz genommen hatte, starrten sie einander an. „Mein Sohn, die Verhandlungen sind gescheitert. Der Burgunder hat zu hohe Forderungen gestellt, wofür ich keine Zustimmung der Reichsfürsten erhalten habe. Der Herzog plant, im Reich einzufallen unter dem Vorwand, dem Kölner Erzbischof bei seinen Streitigkeiten mit dem Domkapitel beizustehen.“
Max fasste sich mit der Hand auf die Stirn. „Deshalb waren weniger Truppen im Feldlager anwesend.“ Friedrich nickte. „Herzog Karl beabsichtigt, sich mit Gewalt eine Krone zu ergattern. Wir reisen morgen ab.“
Max umklammerte die Armlehnen seines Stuhls. Er wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Eine beklemmende Stille legte sich über den Raum, unterbrochen vom Knacken der Holzscheite im Kamin.
Friedrich sah seinem Sohn fest ins Gesicht. „Der Burgunder wird im Reich eine gewaltige Niederlage erleiden und dann kommen wir wieder zum Zug. Max´ Blick loderte. „Aber Vater, ich wünsche, die Tochter dieses Verräters nicht zu heiraten!“ Die Augen des Kaisers verengten sich. „Du wirst sie ehelichen, weil wir die Mitgift brauchen für den den Krieg gegen die Ungarn.“
Für mehr Geschichten vom Irmtraud Gallhofer drücken Sie hier